Von der Brennpunkt-Siedlung zum Top-Gehalt

Monika (heute 26) war ein schlaues Kind, fleißig und ehrgeizig. Voll mit Potenzial, doch weil sie in einer Brennpunkt-Siedlung in Köln Meschenich aufwuchs, hatte sie geringe Chancen auf eine bessere Zukunft.

Dennoch schaffte Monika es. Übertraf mit ihrem Einser-Abi alle Erwartungen – auch dank der Unterstützung des Kinder- und Jugendzentrums Meschenich.

Unterstützung im Jugendzentrum

Brennpunktviertel Kölnberg: In der Hochhaussiedlung in Köln-Meschenich wimmelten früher die Ratten. Müllsäcke flogen im Minutentakt von den Balkonen, 2014 sogar eine Leiche. Der Lichtpunkt für hunderte Kinder und Jugendliche im Viertel: das Kinder- und Jugendzentrums Meschenich. Auch für Monika.

„Es fühlte sich wie ein zweites Zuhause an“, sagt Monika, deren Vater als Elektriker arbeitete, die Mutter im Einzelhandel. „Wir haben hier gespielt, gelacht, aber auch viel gelernt und mitgeholfen. Ich bekam Gitarrenunterricht und gab dafür anderen Kindern Nachhilfe“, erzählt die Deutsch-Polin über ihre Zeit dort. Die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ unterstützt die Einrichtung.

Die ifo-„Ein Herz für Kinder“-Chancenmonitor zeigt: Die Bildungschancen in Deutschland sind extrem ungerecht verteilt. Wer das Glück hat, in eine Familie geboren zu sein, in der beide Elternteile Abitur haben und gut verdienen, wird laut der Studie zu mehr als 80 Prozent auch aufs Gymnasium gehen. Wer im Brennpunkt ohne viel Geld und Eltern ohne Abitur aufwächst, wird es zu fast 80 Prozent nicht schaffen. Das widerspricht dem Ideal der Chancengerechtigkeit.

Kein Studium aus Geldgründen

Der Wahrscheinlichkeit schaffte Monika es aufs Gymnasium, beendete dieses mit einem Abi-Durchschnitt von 1,3.

Nach dem Abitur begann Monika ein Architekturstudium, brach dieses aber frühzeitig trotz guter Noten ab. Der Grund: Geld. Die monatlichen Materialkosten von 600 Euro für Modelle konnte die junge Frau nicht dauerhaft aufbringen. „Ich konnte mir das schlichtweg nicht leisten“, erzählt sie.

Sie entschied sich stattdessen für eine Lehre zur Bankkauffrau. Inzwischen arbeitet sie selbstständig als Bank- und Versicherungsberaterin.

Die Kölnerin hat es trotz aller Widrigkeiten geschafft. Über ihren Weg nach oben sagt sie: „Als ich in der 10. Klasse meinen mittleren Schulabschluss mit 1,0 in der Tasche hatte, realisierte ich, dass alles im Leben möglich ist – egal, woher man kommt. Am Ende haben mich mein Charakter und meine Erfahrungen zu dem Erfolg gebracht, den ich heute habe.“

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“
IBAN DE60 2007 0000 0067 6767 00 | BIC DEUTDEHH