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Er besuchte krebskranke Kinder in seiner Heimat Ukraine

Valerias Schicksal machte den starken Klitschko schwach

17.12.2011

Das Herz eines Boxers ist manchmal ganz weich: Für die Gala 2011 besuchte er krebskranke Kinder in seiner Heimat Ukraine.

Das Herz eines Boxers ist manchmal ganz weich: Seit Jahren engagiert sich der Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko (35) für „Ein Herz für Kinder“. Für die Gala 2011 besuchte er krebskranke Kinder in seiner Heimat Ukraine. Die kleine Hand von Valeria (5) greift nach der Hand von Wladimir Klitschko, ihre zarten Fingerchen verschwinden in seiner Stahlhammerfaust. PLÖTZLICH IST DER STARKE MANN GANZ SCHWACH. „Ich möchte bald in die Schule gehen“, flüstert Valeria. „Das wirst du“, verspricht ihr der große Mann. „Du schaffst das. Wir schaffen das.“ Es war eine Reise in die eigene Vergangenheit, die Box-Weltmeister Wladimir Klitschko (35) gemeinsam mit „Ein Herz für Kinder“ unternahm. Klitschko ist Pate für ein Kinderkrebs-Projekt in seiner Heimat Ukraine. Vorher wollte er selbst sehen, wie es den Kindern dort geht – in der Todeszone von Tschernobyl. Video: Klitschko in Tschernobyl [jwplayer player=“1″ mediaid=“39263″] Zehn Jahre war Wladimir alt, als der Atomreaktor im April 1986 explodierte. Sein Vater Wladimir Rodionowitsch war einer der ersten Helfer, die den Reaktor zu löschen versuchten – und dabei der radioaktiven Strahlung ausgesetzt war. Im letzten Sommer starb der Vater (64) an Krebs.

Video: Herz für Kinder in Tschernobyl

[jwplayer player=“1″ mediaid=“39477″] Der Boxer trifft das Mädchen in der Klinik von Naroditschi, 30 Kilometer außerhalb der Todeszone um den noch immer strahlenden Reaktor. Keine bewohnte Stadt ist so verstrahlt wie diese. Unsicher trippelt Valeria in ihren roten Lackschuhen über den Klinik-Flur, sie hat gerade erst laufen gelernt. Valeria hatte einen Hirntumor, wie so viele hier. „90 Prozent der Kinder in unserer Region sind krank“, sagt Klinik-Ärztin Dr. Maria Paschtschuk, „die Hälfte von ihnen schwer.“ Menschen und Tiere essen, was auf dem verseuchten Boden wächst. Milch, Früchte, Pilze – alles ist voller Cäsium. Medizinische Hilfe gibt es kaum. „Die Infektionsstation war früher ein Pferdestall“, sagt Klitschko. „Jetzt fällt sie auseinander. Unterstützung von der Regierung gibt es nicht. Deswegen wollen wir etwas ändern.“ Valeria litt an einem Hirntumor, er wurde entfernt. Schritt für Schritt kämpft sie sich nun ins Leben zurück. „Eigentlich müsste Valeria herumtollen, stattdessen liegt sie hier in der Klinik“, sagt er und drückt Valerias Hand. Alles über Wladimir Klitschkos bewegende Reise nach Tschernobyl heute Abend in der „Ein Herz für Kinder“-Gala.
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