Der Fluss Chiliwung ist die Lebensader der Bewohner von Bukit Duri. Doch am Ufer drängen sich Bambushütten und Müllberge.
Er ist ihre Wasserversorgung, dient als Wasch- und Spielplatz sowie als Toilette – der kleine Fluss Chiliwung im Süden Jakartas. Er ist die Lebensader der Bewohner von Bukit Duri, dem Slum-Stadtteil im Moloch der indonesischen Hauptstadt. Am Ufer drängen sich Bambushütten und Müllberge. Das ist der Alltag von 2000 Menschen. Perspektiven für die Zukunft haben die wenigsten.
Schlimmste hygienische Verhältnisse, Unterernährung und mangelnde medizinische Versorgung gehören ebenso dazu. Caritas International und „Ein Herz für Kinder“ wollen helfen und haben mit den Menschen vor Ort ein Hilfsprogramm auf die Beine gestellt, das Chiliwung Merdeka Projekt.
Federführend ist Pater Sandyawan Sumardi. Der Geistliche lebt bei den Familien im Slum, kennt ihre Situation. Sein Motto: Hilfe zur Selbsthilfe. Im Vordergrund der Arbeit steht die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse und ärztlichen Versorgung sowie die Ausbildung der Kinder und jungen Erwachsenen. Darüber hinaus werden besonders junge Mütter und deren Kinder mit zusätzlichen Vitaminen und Nahrungsmitteln versorgt.
Denn Unterernährung von Kleinkindern ist in Indonesien weit verbreitet. Die Gründe dafür sind allgemeine Knappheit von Lebensmitteln, der Mangel an Wissen um eine ausgewogene Ernährung und Krankheiten, die eine Aufnahme von Wasser oder Essen nicht zulassen. Die geistigen Auswirkungen von Mangelernährung auf Lern- oder Leistungsfähigkeit zeigen sich oft erst später und gefährden so eine ganze Generation.
Pater Sandyawan Sumardi will dem mit Hilfe der Caritas und „Ein Herz für Kinder“ entgegenwirken. Sein großes Ziel ist aber auch, den Erwachsenen zu helfen, Arbeitsplätze und Perspektiven zu schaffen. Die Menschen des Slums sollen Verantwortung übernehmen, für sich, ihre Familien, die Nachbarschaft und die Umwelt in der sie leben. Der Fluss spielt dabei immer eine wichtige Rolle.