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David Garrett im größten Slums Namibias

„Ich finde es unerträglich, Kinder hungern zu sehen!“

Weltstar David Garrett (40) ist erschüttert. Das Geigen-Genie ist für „Ein Herz für Kinder“ nach Katutura gereist. Der größte Slum Namibias ist ein Meer aus Wellblechhütten und Heimat von 66 000 Menschen.

Hier lebt auch Lena Palm (25) – Studentin aus Aachen und Gewinnerin des „Goldenen Herzens“ 2019.

Sie hat hier inmitten der Not mit den Spenden von „Ein Herz für Kinder“ ein Waisenheim und eine Vorschule aufgebaut. Lena erzählt: „Für viele junge Leute ist der klassische Karriereweg die Selbstverwirklichung. Ich möchte das nicht. Ich brauche das nicht. Mein Leben hier in Namibia und das, was ich hier tue, ist das, was mich erfüllt.“

Doch durch die Corona-Pandemie wurden auch Lenas Projekte hart getroffen. „Bei uns im Inami-Kinderheim haben wir mittlerweile fast doppelt so viele Kinder wie im letzten Jahr“, sagt Lena. „Einige Kinder haben wir während des Lockdowns aufgenommen, weil sie auf der Straße gesessen und gebettelt haben. Ich glaube, wenn wir noch mehr Platz hätten, könnten wir noch mal doppelt so viele Kinder aufnehmen, weil die Not so groß ist.“

Deshalb versorgt Lena mit ihrem Team inzwischen in einer Suppenküche hungernde Kinder mit einer kostenlosen, warmen Mahlzeit. Außerdem packt die Studentin regelmäßig Lebensmittelpakete, um sie in entlegenen Dörfern zu verteilen.

Lena: „In den Paketen sind Nudeln, Reis, Bohnen und Mehl. Zurzeit sind diese Pakete unglaublich wichtig, weil durch die Corona-Krise viele Eltern ihre Arbeit verloren haben.“ Zusammen mit David Garrett verteilt sie die Pakete in einem entlegenen Dorf auf dem Land.

Der Musiker zeigt sich erschüttert: „Es sind Zustände, die ich so noch nie gesehen habe. Was mir hier sofort durch den Kopf schießt, ist, dass wir in Deutschland in einer absoluten Überflussgesellschaft leben. Wasser, Essen, Klamotten – wie wir in Deutschland damit umgehen, gibt mir zu denken.“

Vor Ort lernt David auch die Geschwister Mimi (5) und Eljay (9) kennen, die das Lebensmittelpaket kilometerweit in ihre Hütte schleppen, wo sie und ihre acht Geschwister bei der Oma aufwachsen. Garrett: „Es ist für mich wirklich schwer, die Worte zu finden. Man sieht hier eine ganz andere Welt. Eine Familie, die von der kleinen Rente der Großmutter überleben muss.“

Am Ende der Verteil-Aktion ist Garrett verzweifelt. Mimi und Eljay haben ihr Paket bekommen. Doch nicht für alle Kinder im Dorf haben die Lebensmittel gereicht. David Garrett: „Im ersten Moment habe ich gedacht, wir haben 100 Pakete zusammengepackt und das reicht. Nicht mal im Ansatz. Jetzt bin ich erschrocken, dass viele Kinder leer ausgehen. Ich finde es unerträglich, Kinder hungern zu sehen. Deswegen ist es auch so wahnsinnig wichtig, die Arbeit von Lena zu unterstützen.“

Lena Palm will in diesem Dorf eine Suppenküche und eine Schule errichten. Und ihr eigenes Waisenhaus soll größer werden – für mehr bedürftige Kinder.

„Ein Herz für Kinder“ möchte Lenas Arbeit auch in Zukunft unterstützen. Mit Ihrer Spende.