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Register für Kinder mit Darmerkrankungen

„Ein Herz für Kinder“ - Spende für die Medizin-Forschung

11.04.2010

"Ein Herz für Kinder" hilft chronisch kranken Kindern mit Darmer-krankungen, spendet für die Erforschung von Heilungsmethoden.

Christin (15) ist unheilbar krank. „Mein zweites Zuhause ist die Klinik.“ Sie hat „Morbus Crohn“: eine schmerzhafte chronische Entzündung des Magen-Darm-Bereichs. Sie kämpft ständig gegen das Abmagern, muss lebenslang Medikamente nehmen. Phasenweise bekommt sie Cortison, eine Magensonde und immer wieder Infusionen. Das Mädchen war sieben Jahre alt, als sie Morbus Crohn bekam. „Ich war ein fröhliches Mädchen, fast nie krank. Plötzlich kamen die Durchfälle, Bauchkrämpfe, ich wurde immer blasser und wuchs nicht mehr. Mitschüler hänselten mich, weil ich keinen Busen entwickelte. Die täglichen Schmerzen nahmen mir jede Lebensfreude.“ Kein Arzt wusste, was Christin fehlte. Weil viele Mediziner nicht wissen, dass Morbus Crohn auch Kinder befällt. Unbehandelt breitete sich die Entzündung aus, wurde schlimmer. Christin: „Meine Kinderärztin gab mir Eisentabletten.“ Letzte Rettung: Prof. Dr. Michael Radke, Leiter der Kinderklinik Potsdam, Spezialist für Darmkrankheiten. Er sagt: „Morbus Crohn nimmt bei Kindern leider zu. In Deutschland sind schon 16 000 erkrankt. Jedes Jahr kommen 1000 dazu. Wir kennen die Ursachen noch nicht. Auch weil Geld fehlt.“ „Ein Herz für Kinder“ hilft den chronisch kranken Kindern, und spendet Geld für die Medizin-Forschung. So konnte die Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) ein anonymisiertes Register für Kinder und Jugendliche mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen etablieren. Ziel ist es, die Versorgung der Kinder und Jugendlichen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu verbessern. Wie kann durch ein solches Register die Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit entzündlichen Darmerkrankungen verbessert werden? Bei derart individuell verlaufenden Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden fundierte Rückschlüsse auf Therapie und Verlauf nur durch die Erfassung einer großen Patientenzahl ermöglicht. Derzeit ist das Register CEDATA-GPGE eines der weltweit umfassendsten. Die Daten können unter verschiedenen Aspekten wissenschaftlich ausgewertet werden.
Themen: Forschung Medizin